Return to Office
RTO und das Lasso: Wie transparente Hybrid-Modelle Bewerber überzeugen
Dieter Feige, August 2025
Als Personalberater erlebe ich in Gesprächen mit Kandidaten immer wieder die Skepsis gegenüber RTO (Return to Office). Die Angst vor dem "Lasso" aus dem Bild, das sie zurück ins Büro zwingen soll, ist eine reale Befürchtung. Viele befürchten, dass die versprochene Flexibilität nicht von Dauer ist.
Doch ich sehe auch, dass Unternehmen, die es richtig machen, aus dieser Skepsis Vertrauen schaffen. Der Schlüssel ist Transparenz. Kandidaten wollen nicht nur Flexibilität, sie wollen Gewissheit, dass das Modell auch gelebt wird.
Interessanterweise höre ich von Bewerbern auch, dass ausschließlich Home-Office nicht die ideale Lösung ist. Viele wissen, dass der langfristige Verzicht auf soziale Kontakte, die fehlende Trennung zum Privatleben und vor allem die mangelnde Wertschätzung für geleistete Arbeit im digitalen Raum auf Dauer dem eigenen Wohlbefinden schaden können. Das schnelle, persönliche Lob oder der gemeinsame Erfolg nach einem abgeschlossenen Projekt lässt sich online oft nicht ersetzen. Der Wunsch nach sozialem Austausch im Büro ist also real – aber er muss planbar sein.
Wie erfolgreiche Modelle für Kandidaten transparent werden
Ich habe einige Modelle in der Praxis erlebt, die bei potenziellen Mitarbeitern besonders gut ankommen, weil sie klar und nachvollziehbar kommuniziert werden:
- Das "feste" Hybrid-Modell: Viele Unternehmen setzen auf eine klare Regelung, zum Beispiel "zwei Tage Büro, drei Tage remote". Die Transparenz liegt hier in der festen Struktur, die Planbarkeit und Sicherheit für Mitarbeiter schafft. So können sie ihre persönlichen Bedürfnisse und soziale Kontakte besser koordinieren.
- Das "Team-basierte" Modell: Hier haben Teams und Vorgesetzte die Autonomie, die Präsenztage selbst festzulegen. Dies kommuniziert Vertrauen und ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen, die den Bedürfnissen der jeweiligen Aufgaben gerecht werden.
- Das "Zweck-orientierte" Modell: Das Büro wird hier als Ort für gezielte Aufgaben definiert – für Workshops, Brainstormings, Team-Events oder die Einarbeitung neuer Kollegen. Diese Unternehmen sagen: "Komm nicht, um allein am Schreibtisch zu sitzen. Komm, um dich zu verbinden."
Diese Modelle zeigen, dass es nicht darum geht, Mitarbeiter zurückzuholen, sondern darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich entfalten können. Das Büro wird zum Treffpunkt für die Unternehmenskultur, und die Flexibilität zur Basis für produktive Arbeit.
Wie erleben Sie das in Ihrem Umfeld? Hat sich die Einstellung zu hybriden Modellen bei Ihnen oder Ihren Teams verändert?
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