Next Stop: Romance
Dating-Apps in Japan:
Innovationen gegen Einsamkeit und Überalterung Branchen-Dating-App: Ein Blick nach Japan
Job plus Partner – wie Unternehmen in Japan mit Dating-Apps neue Wege gehen
Dieter Feige, August 2024
Zur Urlaubszeit lohnt sich ein humorvoller Blick nach Japan – das Land der aufgehenden Sonne. Hier sorgen Überalterung, niedrige Heirats- und Geburtenraten sowie zunehmende Einsamkeit für große Herausforderungen. Premierminister Fumio Kishida bezeichnet diese Entwicklung sogar als Japans größte Krise.
Dating-Apps als Lösung für gesellschaftliche Herausforderungen
Obwohl romantische Liebe in japanischen Serien und Anime eine große Rolle spielt, sieht die Realität ähnlich aus wie in vielen anderen Ländern: Viele Japaner finden erst spät einen Partner. Die Folge: Das Heiratsalter steigt, die Geburtenrate sinkt. Als innovative Lösung setzen immer mehr Japaner auf Dating-Apps. Besonders in ländlichen Regionen bieten diese Apps nicht nur günstigen Wohnraum, sondern auch die Chance, den passenden Partner zu finden. Ergänzend veranstalten Präfekturen wie Aichi spezielle Dating-Events.
Matchmaking als Corporate Benefit: „Konkatsu“ in Unternehmen
In großen japanischen Unternehmen ist das sogenannte „Spouse-Hunting“ längst Tradition und Teil der Corporate Benefits. Früher gab es gedruckte Kataloge mit Fotos und Profilen heiratswilliger Mitarbeiter, heute übernehmen spezialisierte Dating-Apps diese Aufgabe. Der Matchmaking-Service „Konkatsu“ ist fester Bestandteil der Sozialleistungen und wird oft durch finanzielle Unterstützung für Heiratsvermittlungen ergänzt. Unternehmen erhoffen sich davon höhere Produktivität, mehr Motivation und eine stärkere Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen.
Die App „Aill goen“: Erfolgreiches Dating für Mitarbeiter
Bereits rund 800 Unternehmen in Japan nutzen die Dating-App „Aill goen“, die gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Single-Mitarbeiter zugeschnitten ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dating-Apps steht hier nicht das äußere Erscheinungsbild im Vordergrund, sondern eine intelligente Erstkontaktnavigation. Die App bietet individuelle Ratschläge für die erste Kontaktaufnahme und gibt Tipps für Einladungen, etwa in eine Bar oder ins Theater. Dank dieser Technologie fanden Ende letzten Jahres rund 75 % der Nutzer zu einem ersten Date. Die App versteht sich jedoch nur als Starthilfe – der weitere Verlauf bleibt dem zwischenmenschlichen Miteinander überlassen.
Potenzial für Deutschland und Europa: Rail-Dating als Zukunftsmodell?
Auch in Deutschland und Europa sind Überalterung und Einsamkeit ein Thema. Viele Berufstätige lernen ihren Partner am Arbeitsplatz kennen. Warum also nicht ein ähnliches Modell wie in Japan einführen? Besonders in der Bahnindustrie mit rund 400.000 Mitarbeitern im SPNV könnte ein Rail-Dating-Portal wie „Love on Track“ großes Potenzial bieten.
Mit dieser Idee und einem Augenzwinkern wünsche ich Ihnen weiterhin erholsame Urlaubstage!
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