Conflama


Conflama

Conflict to Drama

A combination of conflict and drama                  

 

Ein ernstgemeinter Schmunzelbeitrag für das Sommerloch

 

„Ihr müsst dem Volk aufs Maul schauen“, empfahl schon Martin Luther, ein geflügeltes Wort, weil er wusste, dass die vom Volksmund gebrauchten Worte die Dinge und Sachverhalte präziser und prägnanter ausdrücken als die teils abgehobenen Begriffe der Gelehrten. Zu diesen Wortschöpfungen, hier aus dem amerikanischen Slang, gehört auch der Begriff „conflama“, der seit Jahren im Umlauf urbaner Sprache ist. Dieses Neuwort setzt sich aus den bekannten Begriffen „conflict“ und „drama“ zusammen, falls beide gleichzeitig in einem Geschehen auftreten. Betrachtet man nun Konflikte in dieser neuen Sichtweise, so ist doch schnell erkennbar, dass Konflikte allermeist in dramatischen Verläufen ausgetragen werden. Conflama lockt uns wie ein Magnet in die Kinos, ins Theater, in die Oper. Auch in der Weltliteratur, in Sagen und Märchen, wimmelt es von conflama. Wie Romeo und Julia, Wilhelm Tell, Odysseus, Hänsel und Gretel. Von daher ist der Begriff eine echte Bereicherung. Konflikt und Drama sind so miteinander vernetzt, bedingen einander, dass man sie nicht sauber trennen kann. Irgendwie zweipolig wie Wechselstrom. Außerdem klingt conflama gut, ist kein sperriges Wort, hat mit „flama“ in unseren Ohren so was wie Flamme, was ja zum Geschehen passt. Versuchen wir doch künftig, sich abspielende Konflikte in dieser Sichtweise zu beobachten und verstehen. Beispielsweise den Zoff in der Ampelkoalition, der den Medien im Sommerloch noch eine Menge conflama bietet. Sie sind eben Konflikte im Spiel und Spiegel von Drama.

 

Dieter Feige, Juli 2023

 

 

 

 

 

 

Conflama (1)