Are you happy?


Are you happy? Glück ist eine Wahl – oder doch die Wahrheit?

Als meine Tochter neulich, beschwingt vom sonnigen Wetter und der Vorfreude auf den Urlaub, zu Pharrell Williams' "Happy" durch die Wohnung schwebte, stoppte sie abrupt vor mir. Mit einem strahlenden Julia Roberts-Lächeln rief sie: "Komm, sei doch mal ein bisschen locker und tanze mit!" In diesem Moment hallte der Refrain in meinem Kopf: "Happiness is the truth."

Der Glücksbeauftragte: Ein Trend aus Übersee

Der Wunsch nach Glück ist ein universelles, aber derzeit besonders präsentes Thema. Insbesondere jenseits des Atlantiks, wo das Streben nach "Happiness" sogar in der Verfassung verankert ist, wird es intensiver gelebt als in Europa. Bei Tech-Giganten sind neben CEOs und CFOs die ersten Chief Happiness Officer (CHO) aufgetaucht, die Mitarbeiter nicht nur glücklicher, sondern auch produktiver machen sollen. In anderen Unternehmen gibt es "Happiness Beauftragte", und in Forschungslaboren wird an Algorithmen des Glücks getüftelt, getreu dem Motto: "Make yourself the happiest person on earth." Glücklichsein wird zur obersten Daseinsform erklärt, und die Welle hat längst Europa erreicht, wo Glück sogar als Kriterium zur Wohlstandsmessung diskutiert wird.

Deutsches Glück: Ein Quäntchen Skepsis?

In Deutschland sehen wir das oft etwas differenzierter. Der Soziologe Gerhard Schulze unterscheidet Glück I als "Freiheit von Leid und Mangel" und darauf aufbauend Glück II als "das schöne Leben". Philosoph Schopenhauer wiederum meinte, "das Höchste, was ein Mensch erreichen kann, ist sein Leiden zu verringern". Das erklärt vielleicht, warum wir Deutsche (mit Ausnahme der Rheinländer) nicht unbedingt als die glücklichste Spezies gelten. Selbst unsere Politiker scheuen ein Lächeln, aus Sorge, es könnte falsch gedeutet werden. Dieses ewige Nörgeln und die latente Unzufriedenheit sind Teil unserer Kultur – doch sie treiben uns auch an, unsere Produkte und Dienstleistungen immer besser zu machen. Denn wenn wir eines überhaupt nicht ertragen können, ist es das Meckern unserer Mitmenschen.

Vererbtes Glück und unsichtbare Kräfte

Bei Tieren ist uns Glück schon immer wichtig: Glückliche Milchkühe oder zufriedene Katzen und Hunde, von denen eine ganze Industrie lebt. Und wir? Thomas Jeffersons Zitat "all men are created equal" müsste man angesichts der Glücksforschung ergänzen um "... but some are more." Denn die Glücksgene sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt. "Happiness" kann sozusagen von Haus aus gegeben sein. Es ermöglicht den glücklicheren Mitmenschen, wie die Enten übers Wasser zu watscheln, ohne sich von kleinen Rückschlägen beunruhigen zu lassen. Sie besitzen diese unsichtbare Kraft, die sogenannte Resilienz, die sie auch unter schwierigen Bedingungen über Wasser hält.

Wenn das Happy End nicht gewollt ist

Dass weniger glücksbestimmte Gemüter ihr kleines "Defizit" auch ihre Mitmenschen mitfühlen lassen, durften wir in den letzten Jahren immer wieder erleben – sei es bei Tarifverhandlungen oder anderen gesellschaftlichen Debatten. Manchmal scheint es eine Symbiose aus Macht und Ohnmacht zu sein, die ein basisdemokratisches "Happy End" erschwert.

Ihr persönlicher Kompass zum Glück

Sei's drum! Wo auch immer Sie Ihre Sommer- oder Herbsttage verbringen und was immer Sie erleben: "Don’t worry, be happy!" (Bobby McFerrin). Denn Humor ist die Vorstufe des wahren Glücks. https://www.youtube.com/watch?v=d-diB65scQU

Natürlich freuen wir uns, Sie nach Ihrem verdienten Urlaub bei der Suche nach Ihrem zukünftigen "Chief Happiness Officer" oder einer anderen spannenden Position unterstützen zu dürfen.

Was denken Sie: Ist Glück für Sie eine Wahrheit, die entdeckt, oder eine Fähigkeit, die trainiert werden kann?

Dieter Feige, Juli 2015

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